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Bayerisches Wörterbuch (BWB)

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Erforschung und Dokumentation der Mundarten Altbayerns

15. BÖDT in München
Vom 13. bis 15. Sept. 2023
15. Bayerisch-Österreichische
Dialektologietagung (BÖDT)
an der BAdW ... weiter

Das Bayerische Wörterbuch erforscht und dokumentiert den gesamten bairischen Wortschatz aus Oberbayern, Niederbayern, der Oberpfalz und den angrenzenden bairischen Gebieten Bayerisch-Schwabens sowie Mittel- und Oberfrankens. Neben den heute gesprochenen Mundarten wird auch die literarische Überlieferung aus Bayern seit ihren Anfängen im 8. Jahrhundert berücksichtigt.

Digitales Schmeller-Register
Seit 3. Mai 2023 gibt es ein
digitales Register zu Schmellers
Bayerischem Wörterbuch ... weiter

Das Bayerische Wörterbuch ist ein Grundlagenforschungsprojekt und eines der ältesten Forschungsprojekte an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) überhaupt. Die mit der Herausgabe des Wörterbuchs beauftragte „Kommission für Mundartforschung” wurde bereits im Jahr 1911 gegründet. Im Zuge einer Neustrukturierung dieser Forschungs­einrichtung im Jahr 2015 wurden die bis dahin „Kommissionen” genannten Forschungs­gruppen in „Projekte” umgewandelt. Ein Ausschuss mit zwölf Mitgliedern leitet das Projekt „Bayerisches Wörterbuch”. Ein Beirat mit neun Mitgliedern begleitet und berät den Ausschuss.

Das Projekt verfügt über vier wissenschaftliche Mitarbeiterstellen und eine Sekretariatsstelle (siehe Mitarbeiter).
Der langjährige Leiter Prof. Anthony Rowley ist zum 1. März 2019 in den Ruhestand gegangen, er wird dem Bayerischen Wörterbuch weiterhin als Projektleiter und Ausschussvorsitzender zur Seite stehen. Seine Nachfolge in der Redaktionsleitung und Geschäftsführung des Bayerischen Wörterbuchs hat Dr. Andrea Schamberger-Hirt übernommen.

Die Sammlung

Von 1913 an wurde systematisch Sprach­material aus allen bairischsprachigen Gebieten Bayerns gesammelt. Es wurden Fragelisten verschickt, z.T. wurde das Material in direkter Befragung der Gewährsleute vor Ort erhoben und es wurde zeitgenössische wie auch historische Literatur exzerpiert. Die Bestände enthalten ca. sieben Millionen Belege. Außer den Wörterlisten, die mittlerweile digital abgerufen und bearbeitet werden können, ist das Material „verzettelt“: Die Belege sind mit den entsprechenden hochdeutschen bzw. quasi-hochdeutschen Stichwörtern versehen und alphabetisch abgelegt (siehe Materialsammlung).

Die Publikation

Seit 1995 wird das Bayerische Wörterbuch herausgegeben. Es erscheint jährlich in ein bis zwei Heften. Acht bis zehn Hefte ergeben jeweils einen Band, geplant sind zehn bis zwölf Bände. Publiziert sind in Printfassung und als Digitalisat bereits die ersten drei Bände, Teile des vierten Bandes sowie das digitale Stichwortverzeichnis zum Bayerischen Wörterbuch (siehe Publikationen).

Bis Heft 23 ist eine achtseitige Beigabe mit Themen zur bairischen Wortforschung erschienen, die in lockerer Form und allgemein verständlich dargestellt sind. Besonders an den Mundarten interessierte Laien freuen sich über diese Schmankerl (siehe Goggolori).

Das Bayerische Wörterbuch digital

Ein großer Teil der Sammlung des Bayerischen Wörterbuchs, die so genannten „Wörterlisten“ und die „Fragebögen Maurer“, wurden im Jahr 2015 gescannt und in einer Datenbank zusammengestellt. Die IT-Abteilung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften entwickelte Bearbeitungstools nach den Wünschen der Wörterbuchredaktoren. Damit wird das sehr zeitraubende händische Exzerpieren der Listen durch bequemere und schnelle Bearbeitung am Bildschirm ersetzt. Diese Tools haben zudem den Vorteil, dass das Material allen Sprachforschern wie auch jedem an den bairischen Mundarten Interessierten via Internet zur Verfügung gestellt werden kann.

Sämtliche Artikel des Bayerischen Wörterbuchs sind inzwischen nicht mehr nur in Buchform, sondern auch über das Internet zugänglich; die bereits publizierten Bände wurden im Zuge der Retrodigitalisierung so aufbereitet, dass sie über das Sprachinformationssystem BDO frei zugänglich sind. Alle neuen Artikel werden bereits in einer XML-Struktur verfasst, sodass alle enthaltenen Informationen innerhalb der Datenbank granular abgefragt werden können und damit Benutzern vielfältige Suchmöglichkeiten eröffnen.

Das Bayerische Wörterbuch in der Öffentlichkeit

Um das allgemeine Interesse an den bairi­schen Mundarten zu stärken, engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayerischen Wörterbuchs regelmäßig in der Öffentlichkeit (siehe Aktuelles).
So betreut Projektleiter Professor Anthony Rowley seit 2008 im Bayerischen Fernsehen mit „Host mi?“ in der Sendung „Wir in Bayern“ das bayerische Wörterraten und kann sich über die lebhafte Beteiligung einer wachsenden Zuschauerzahl freuen.

Förderung

Das Bayerische Wörterbuch wird als Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vom Freistaat Bayern finanziert.